
Vor exakt drei Jahren lernte ich Brigitta Euting (56) und ihr relativ seltenes Hobby kennen. Sie stellt so genannte „Reborn Babypuppen“ her, die sich äußerlich in nichts von echten Babys unterscheiden. So konnte ich im November 2015 einen umfangreichen Bericht über diese Herstellungstechnik schreiben, welcher auch auf meinem Blog unter https://www.senioren-allerlei.de/natuerliche-babypuppen-herstellen/ am 07. November 2017 erschien. Heute nun möchte ich Ihnen Neues aus dieser „Babypuppen-Welt“ berichten.

Auf die Frage, ob sich etwas veränderte im Laufe der Jahre, berichtet mir Brigitta Euting, dass unter anderem die Nachfrage von Sammlern nach Babypuppen mit dunklerer Hautfarbe gestiegen sei. Dafür trägt Euting noch mehr Schichten der Genesisfarbe auf die Haut auf, als bei den hellhäutigen Puppen. Das „Rooten“ (das Einbringen der Haare in den Puppenkopf), erfordert mehr Stunden an Arbeitszeit und ist ebenfalls aufwändiger als bei den anderen Babypuppen, da eine noch dünnere Nadel für dieses Einarbeiten verwendet wird.

Ich schaue mir die fertiggestellten Babypuppen an und bin wieder einmal begeistert. Jedes Puppenkind ist individuell und ein Unikat in Aussehen und Kleidung. So kommen wir im Gespräch zur Bekleidung der Babypuppen und ich erfahre, dass sich auch der Nähaufwand erhöht hat. Zum Stoffkauf fährt sie beispielsweise bis ins Nachbarland Niederlande und arbeitet nach Anleitung oder eigenen Entwürfen. In den Niederlanden findet regelmäßig im Ort s’Hertogenbosch eine Puppenmesse statt für deutsche und niederländische Händler/Aussteller (Farben, Bastelbedarf, Puppen-Bausätze), Sammler und natürlich die „Reborner“, wie Hobby-Babypuppen-Hersteller dieser Puppenart genannt werden. Diese besucht Brigitta E. natürlich auch und trifft dort so manch eine Kundin oder Interessentin.

„Im Laufe der Zeit“, so Euting, „habe ich festgestellt, dass die Kundinnen deutlich jünger geworden sind und sich viele 20 bis 30-Jährige auf den Messen informieren oder kaufen.“ Das sei auch bei ihren eigenen Kundinnen so. Ihre erste Sammler-Kundin besitzt mittlerweile 200 Babypuppen verschiedenster Reborner oder man könnte auch sagen „unterschiedlichster Künstler“. Aber auch für ältere Kinder, die sehr vorsichtig mit diesen liebevoll hergestellten Babypuppen umgehen können, werden diese bestellt, denn die Puppen sind auch bespielbar. Und nicht zuletzt erfuhr Brigitta Euting von anderen Rebornern, dass sogar Frühchen-Nachbildungen bestellt wurden, um das Trauma eines verlorenen Kindes besser verarbeiten zu können.
Es handelt sich also keinesfalls um ein herkömmliches Spielzeug, welches hier mit Hingabe und Liebe zum Detail in der kleinen Reborner-Werkstatt von B. Euting entsteht, sondern um ein ganz besonderes kleines Wesen, dass in vielerlei Hinsicht wichtig für die neue Besitzerin sein wird.
Unter www.gittas-kuschelbabys.blogspot.com können Sie sich noch intensiver informieren. Schauen Sie einmal rein oder richten Sie Ihre Anfragen an brigitta.euting@googlemail.com .